Grundschule Op de Host

Grunschule Op de Host

Unsere Schule mit 230 Kindern liegt in der Gemeinde Horst. Wir haben zurzeit zehn jahrgangsübergreifende Klassen, in denen 18 Lehrkräfte arbeiten. Verstärkung erhält das Team von zwei Sonderschullehrkräften des Förderzentrums.

An der Grundschule Op de Host haben wir Lehrkräfte uns vor Jahren auf den Weg gemacht, Schule zu verändern: Wir begannen in den Fächern Deutsch und Mathematik mit der Entwicklung eines individualisierten Unterrichtskonzepts.

Im Laufe der Zeit, die wir an unserem Konzept arbeiteten, hat sich unsere ursprüngliche Zielsetzung maßgeblich erweitert: Während wir anfangs den Blick konkret auf die Lerninhalte gerichtet hatten, entwickelte sich eine immer umfassendere Sichtweise: Neben dem fachlichen Lernen rückten Aspekte wie emotionale und soziale Entwicklungsstände und psychosoziale Hygiene als Voraussetzung dafür, dass Kinder lernen können, immer mehr in unseren Fokus.

Heute setzen wir Inklusion schulweit um und machen gute Schule für (fast) jedes Kind.

Folgende Grundgedanken liegen unserem Horster Modell zugrunde:

  • Jedes Kind ist einzigartig.
  • Jedes Kind ist bei uns willkommen.
  • Jedes Kind ist gut, so wie es ist.
  • Heterogenität ist gewollte Selbstverständlichkeit.

Wir gestalten Schule so, dass

  • jedes Kind erfolgreich und mit Freude lernen kann,
  • jedem Kind sein eigener Lernweg bei der Erarbeitung von Lerninhalten ermöglicht wird,
  • keine Lernlücken entstehen,
  • die Leistungen jedes Kindes gewürdigt werden,
  • jedes Kind den gesamten Schultag in einer jahrgangsübergreifenden Klasse lernt,
  • jedes Kind Hilfe Empfangender und Helfender ist,
  • sich jedes Kind als geschätzter Teil der Klassen- und Schulgemeinschaft erleben kann.

So können wir den vielfältigen Begabungen und Bedürfnissen aller Kinder nachkommen.

Unser Horster Modell umfasst die vier Bereiche “Planungsmappe in den Fächern Deutsch und Mathematik”, “Jahrgangsübergreifende Klassen”, “Gebündelter Fachunterricht” und “Demokratisches Miteinander”.

Die Schule ist Gewinnerin des Deutschen Schulpreises 2023.

Schulart: Grundschule,
Stadt: Horst
Bundesland: Schleswig-Holstein
BüZ-Arbeitskreise: AK O,
Schulträger: staatlich
Regionalstruktur: ländlicher Raum
Ganztagsform: offen
Möglichkeit der Hospitation: ja
Kontakt Schule: info@gsopdehost.de

Schätze

Charakteristika der Schätze: Architektur (Schulbau), Demokratiebildung, Eigenverantwortung stärken, Individuelle Förderung, Jahrgangsübergreifendes Lernen, Konfliktmanagement,

Individuell fordern und fördern

Ich vergleiche nie ein Kind mit einem anderen, sondern jedes nur mit sich selbst. (J. H. Pestalozzi) Herzstück unseres inklusiven, individualisierten Unterrichts ist die Planungsmappe. Sie enthält individuell zusammengestellte Arbeitspläne - je nach aktuellem Lernstand des Kindes. Durch die individuelle Gestaltung der Planungsmappen sind wir in der Lage, auf jedes Begabungsniveau einzugehen - zu fordern und zu fördern. Das heißt, dass bei uns jedes Kind mit dem gleichen Instrument - der Planungsmappe - arbeitet und wir die gesamte Vielfalt der Kinder und ihr Leistungsvermögen bedienen können. Vom ersten Schultag an organisieren alle Kinder ihren Lernprozess in unserem Unterricht weitgehend selbst. Mit Hilfe der Planungsmappe kann jedes Kind seine Arbeit strukturieren und organisieren und selbstständig arbeiten. Das Ausmaß der Unterstützung, die das Kind dabei von der Lehrkraft oder anderen Kindern erhält, ist individuell angepasst an den Bedarf, den das einzelne Kind hat. Jeden Tag nehmen wir Einblick in die bearbeiteten Aufgaben eines Kindes und besprechen gegebenenfalls am Folgetag nächste Arbeitsschritte mit ihm. Jedes Kind bekommt von uns die Möglichkeit, in seinem eigenen Tempo im Lernstoff voranzuschreiten - einige Zeit bei einem Thema zu verweilen oder auch Sprünge zu machen. Bevor ein Kind ein neues Thema beginnt, erprobt es im Rahmen einer Lernstandserhebung seine Fähigkeiten und Fertigkeiten. Diese Erhebung gibt uns detailliert Aufschluss über die Bereiche, die ein Kind schon beherrscht oder sich noch erarbeiten muss. Infolgedessen können wir gemeinsam mit dem Kind die Planungsmappe so bestücken, dass sie nur solche Aufgabenbereiche beinhaltet, die für den Lernfortschritt des Kindes relevant sind. Bei uns ist also die Planungsmappe und nicht der Lehrplan einer Jahrgangsstufe der Bezugsrahmen für die Arbeit des Kindes.

Ansprechpartner:in: Aenne Thurau

Friedenserziehung mit der Freundschaftsbrücke und der stillen Zeit

Schwelende Unstimmigkeiten können das Lernen und Arbeiten lange behindern. Streitigkeiten müssen aus der Welt. Dazu ist es notwendig, dass sie ernst genommen und zeitnah geklärt werden! Der Streit von gestern sollte, wenn möglich, nicht das Miteinander heute bestimmen und noch beeinflussen. Damit dieser Plan gelingen kann, haben wir an der Grundschule Op de Host zwei Elemente fest installiert: Stille Zeit und die Freundschaftsbrücke. Die Stille Zeit hilft uns dabei, den Aspekt aus unserem Leitbild zu verfolgen, der lautet: Wir gehen respektvoll und wertschätzend miteinander um. Und so läuft die Stille Zeit ab: Am Ende jedes Schultages findet im Abschlusskreis unter der Leitung eines Kindes eine Art „Schweigeminute“, die Stille Zeit, statt. Jedes Kind bleibt - nach einer Zeit der Stille und Besinnung - vor demjenigen stehen, mit dem es etwas zu klären gibt, und im Flüsterton wird das Geschehene aus dem Weg geräumt. Die Stille Zeit ist inzwischen allen Kindern ein Bedürfnis und aus dem Abschlusskreis nicht mehr wegzudenken. Natürlich kommt es an unserer Schule trotzdem zu schwerer wiegenden Streiten, die nicht mit der Stillen Zeit zu lösen sind. Aber auch dann lernen die Kinder bei uns eine Methode kennen, mit deren Hilfe sie allein in der Lage sind, ihren Streit zu klären: die Freundschaftsbrücke. Die Freundschaftsbrücke wurde unserer Schulsozialarbeiterin in einem Seminar des Wendepunktes Elmshorn vorgestellt (dort allerdings als Freundschaftstreppe). Der Wendepunkt e.V. engagiert sich seit 1991 für Respekt und Gewaltfreiheit in Erziehung, Partnerschaft und Sexualität im Kreis Pinneberg und Umgebung. Mit der Freundschaftsbrücke werden die Kinder befähigt, selbstständig auch größere Streite und Konflikte zu lösen. Beide Elemente – Stille Zeit und Freundschaftsbrücke – sind aus unserem Schulalltag nicht mehr wegzudenken. Sie haben einen großen Anteil daran, dass wir weitgehend entspannte Schultage erleben und unserem Leitbild näherkommen, einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander zu pflegen.

Ansprechpartner:in: Aenne Thurau

Neubau Passivhaus nach EnEV 2013


Baujahr 2010 – 2011, 12 Klassen- / Fachräume 
, multifunktionales Foyer
, Verwaltung, 
Passivhaus in Massivbauweise, Tageslichtsteuerung
, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, 2.100 m² Nutzfläche, 11.750 m³ umbauter Raum, Planungsbeteiligung der Schule vom ersten Tag an: Klassen sind in Raumbedarf und Multifunktionalität an das individualisierte Schulkonzept angelehnt, 80qm, Raumteiler, Schülerbücherei, Förderraum, separate Garderobenräume als Schmutzschleuse (Hausschuh-Schule), Naturschulhof nach dem Konzept der Holunderschule

Ansprechpartner:in: Aenne Thurau